Und wenn Omer Jahic trifft, dann oft auch spektakulär. Im Derby in der Fußball-Kreisliga 1 gegen den SVW zum Beispiel per direktem Freistoß. So erzielte er in der 57. Minute das zwischenzeitliche 2:1. Aus 20 Metern nahm er Maß und zirkelte die Kugel an der Mauer vorbei in das kurze Eck. Nicht ganz so spektakulär, dafür umso wichtiger, war sein zweiter Treffer – der Siegtreffer. In der letzten regulären Spielminute hatte sich Benedikt Mittermayr an der Grundlinie durchgetankt, seine Flanke wurde auf Jahic abgelegt und der 31-Jährige versenkte den Ball präzise und flach neben dem Pfosten. Seine Leistung rundete Jahic mit einem herausgeholten Elfmeter ab. Bereits nach neun Minuten foulte Julian Stix den Offensivmann des SBR im Strafraum. Fikret Jahic trat an und verwandelte souverän unter die Latte.
Doch Omer Jahic war nicht nur aufgrund seiner zwei Treffer der wohl auffälligste Mann des Tages. Das merkte auch sein Trainer Patrick Zimpfer: „Man hat gemerkt, wie er hinten raus angeschoben und jeden Zweikampf gewonnen hat und dann einfach mit seinem Willen auch das Tor gemacht hat. Er hat tatsächlich jedes Kopfballduell gegen Dmytro Zubkov gewonnen. Diese Leader-Mentalität ist brutal wichtig und die brauchen die jungen Spieler in unserem Team auch. Da geht er voran und heute war es Wahnsinn."
Während der SBR sich nach zuletzt drei sieglosen Spielen in Folge mit einem Derbyerfolg also aus dem kleinen Formloch befreit hat, sinken die Köpfe beim SV Westerndorf immer weiter. Fünf Niederlagen in Serie hat der ehemalige Bezirksligist inzwischen schon einstecken müssen. Und auch das erste Spiel nach der Rückkehr für Trainer Stefan Mayr ist damit in die Hose gegangen. Zumindest, was das Ergebnis betrifft: „Der Mannschaft kann man absolut keinen Vorwurf machen. Die Leistung war absolut okay, Einsatz und Kampf waren gut. Auch nach dem frühen Schock mit dem blöden Elfmeter ist die Mannschaft zurückgekommen. In der ersten Halbzeit müssen wir eigentlich mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Tore schießen“, so der neue Chef. Seine Mannschaft war nach der Führung der Hausherren besser im Spiel und kam in der 35. Minute durch Marinus Jackl auch zum Ausgleich.
Vor der Pause scheiterten dann noch Zubkob am Torwart und Yannick Albrich an der Latte. „Wir hätten auch in der ersten Halbzeit ins Hintertreffen kommen können. Da hat Westerndorf vor der Halbzeit richtig gedampft. Westerndorf ist, glaube ich, die spielerisch stärkste Mannschaft in der Liga und da verteidigst du nicht alles weg“, so Zimpfer.
Und auch nach dem erneuten Rückstand zeigte der SVW Moral und kam nur sieben Minuten später durch Zubkov wieder zum Ausgleich. Letztlich wollten der SBR und vor allem Jahic den Sieg aber doch etwas mehr. „So ist es, wenn man hinten drin ist. Da sind wir jetzt, das ist jedem bewusst. Wenn wir so weiterspielen, habe ich aber keine Angst, dass wir da rauskommen“, bleibt Mayr aber positiv. „Der Auftritt macht Mut. Ich glaube, dass man über weite Strecken nicht gesehen hat, wer vorne dabei ist und wer hinten drin ist."
Aufstellung: Rott, Laanemaa, Julian Stix, Michael Jackl, Carstens, Schober, Zubkov, Albrich, Marinus Jackl, Martinus, Kollmer - eingewechselt: Tizian Stix, Rohner, Ostermeier.
Zuschauer: 125.
Tore: 1:0 Fikret Jahic (8./Foulelfmeter), 1:1 Marinus Jackl (35.), 2:1 Omer Jahic (57.). 2:2 Zubkov (64.), 3:2 Omer Jahic (90.).