Luberto und der SVW haben sich zuvor in beidseitigem Einvernehmen auf eine Trennung geeinigt. Damit reagieren beide Seiten auf eine Durststrecke von vier Spielen ohne Punktgewinn. Luberto, zuvor ein Jahr lang Co-Trainer beim SVW unter Michael Maier und Enes Cehic, hatte die Mannschaft erst im Sommer als Cheftrainer übernommen. Nach fünf Spielen ohne Niederlage zum Start fiel der SV Westerndorf aber in ein Formloch. Zuletzt musste sich der SVW viermal in Folge geschlagen geben und ist auf den neunten Tabellenplatz abgerutscht. „Der Wechsel hat mehrere Gründe. Ausschlaggebend sind natürlich die vier Niederlagen. Marco ist uns ja schon eingesprungen als Trainer. Wenn jetzt noch mehr den Bach runtergeht, dann ist sein ganzer Ruf im Eimer. Und dafür, dass er uns nur geholfen hat, wäre das ihm gegenüber nicht fair. Deswegen nehmen wir ihn lieber aus der Schusslinie“, erklärt Abteilungsleiter Torsten Voß und fügt an: „Zudem gibt so ein Trainerwechsel ja immer einen neuen Impuls. Und wir haben aus dem letzten Jahr erfahren, dass man so einen Wechsel lieber einen Ticken früher macht als kurz vor knapp. Jetzt kann man noch dagegen lenken.“
Die Entscheidung für Stefan Mayr fiel dann leicht: „Ich habe ein Angebot bekommen, dass der Stefan da einspringen würde. Und dann fiel die Wahl relativ leicht. Ein Stefan Mayr hat ein Gewicht bei den Jungs, vor allem bei denen, die was zu sagen haben. Stefan hat eine Autorität und die könnte reichen, dass die Spieler sich wieder den Arsch aufreißen“, so Voß.
Für Mayr ist es bereits das dritte Intermezzo in Westerndorf. Bereits von 2010 bis 2011 und eben von 2019 bis 2021 stand der gebürtige Rosenheimer bei seinem neuen Verein an der Seitenlinie. Ganz ohne zu überlegen, hat Mayr die Stelle diesmal aber nicht angenommen. „Natürlich habe ich überlegt, weil ich eigentlich so weit war, dass ich das nicht mehr machen wollte. Aber es ist beim Verein eine Ausnahmesituation gewesen“, so der neue Trainer.
Fünf Partien sind es in der Kreisliga noch bis zur Winterpause. Das erste Spiel ist gleich ein ganz besonderes: Es geht im Lokalderby gegen den SB DJK Rosenheim. Danach steht für Mayr und den SVW gleich eine Englische Woche mit dem Nachholspiel gegen Schloßberg und dem Heim-Duell gegen Emmering an. Viel Zeit für taktische Veränderungen bleiben dem neuen Übungsleiter also nicht. „Man kann ja eh nicht viel machen. Da muss man einfach schauen, dass die Stimmung ein bisschen besser wird und der Spaß zurückkommt. Einfach wieder geil werden auf Fußball“, verrät Mayr seine Pläne. Dann kommen vielleicht auch die richtigen Ergebnisse wieder. Und die braucht der SV Westerndorf, wenn man nicht wie letzte Saison bis zum Ende gegen den Abstieg kämpfen will. Deshalb sagt Voß auch: „Hauptsache wir retten jetzt die Hinrunde und stehen dann nicht wieder unter dem Strich. Lieber haben wir reagiert, als dass wir uns die Situation zu lange anschauen und dann wieder in den letzten sechs Spielen irgendwie zaubern müssen. Das mag ich nicht noch mal.