Fußball

1. Gast-Geschenke des SVW

Ein guter Gast bringt bei einem Besuch immer auch Geschenke mit. Das dachte sich der SV Westerndorf auch und verteilte das erste von zwei Geschenken gleich nach drei Minuten. Matthias Mair zog vom Strafraumeck ab, der Ball hoppelte in Richtung des ersten Pfosten und rutschte Torwart Simon Rott durch die Hände. „Nachdem die letzten Wochen von Rückschlägen geprägt waren, tut das natürlich gut, wenn man früh in Führung geht“, so der ASV-Coach. Während Rott beim ersten Gegentor die Schuld auf sich nehmen musste, wurde der Schlussmann beim 2:0 des ASV in der Nachspielzeit der ersten Hälfte von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Ein Steckpass hebelte die komplette Verteidigung des SVW aus, Marius Kubik stand dann im Strafraum komplett alleine und musste den folgenden Querpass nur noch einschieben. „Wir sind durch den krassen Torwartfehler nicht gut gestartet. Da geht es schon los. Jeder Kopf ist dann im Boden. Wir haben weiter versucht, Fußball zu spielen, haben aber nie das richtige Tempo reingebracht. Es zieht sich die ganze Saison durch: Man macht zu viele Fehler und diese Fehler kosten uns Punkte“, analysierte SVW-Trainer Michael Maier.

2. Das ASV-Bollwerk steht

Die frühe Führung spielte den Gastgebern perfekt in die Karten. Au stand daraufhin tief, konzentrierte sich auf das Verteidigen und lauerte auf Umschaltsituationen. Westerndorf wurde dazu gezwungen, das Spiel zu machen – und tat sich damit schwer. Yannick Albrich und Co. fanden keine Lösungen gegen die Abwehrkette der Gastgeber. Spielten sich die Gäste doch mal bis zum Strafraum durch, fehlten die entscheidenden Ideen oder die letzte Konsequenz. So auch bei der besten Chance des SVW in der ersten Halbzeit, als Florian Wieland nach einem Steckpass vor Torwart Jesse Pohl stand, die Kugel aus vollem Lauf aber auf den Tennisplatz hinter dem Tor jagte. Erst in der Schlussphase der Partie wurden die Gäste gefährlicher. Dmytro Zubkov prüfte Moritz Düsel, der in der 63. Minute für den verletzten Pohl in die Partie kam, mit einem Fernschuss, der gefährlich aufhüpfte, aber entschärft werden konnte. Daniel Rohner hätte die Partie nach 78 Minuten spannend machen können, sein Versuch aus der Distanz streifte aber nur die Latte. Der Anschluss von Ambroise Breteau, der in der Nachspielzeit eine Ecke einköpfte, kam für den SVW zu spät. Westerndorfs Coach haderte: „Ich habe in der zweiten Halbzeit viel ausprobiert, aber es war einfach zu wenig. Wir haben im Training angesprochen, dass wir zielstrebiger sein und schneller zum Abschluss kommen müssen. Das haben wir die ganze Woche trainiert – und im Spiel klappt es wieder nicht.“

3. Kühlen Kopf bewahrt

Die defensive Ausrichtung der Auer war aber nur erfolgreich, weil die Mannschaft 90 Minuten lang einen kühlen Kopf bewahrte – trotz der heißen Temperaturen um die 26 Grad. Dabei gab es zwei Momente, durch die die Partie auch hätte kippen können: Den verletzungsbedingten Torwartwechsel in der zweiten Halbzeit und eine zehnminütige Unterzahl in den
letzten 15 Minuten. Andreas Rauscher musste nach einem Schubser gegen Cedric Drath runter, doch auch in Unterzahl erledigten alle ASV-Akteure ihre Aufgaben und ließen kaum gefährliche Chancen zu. „Ich hatte erwartet, dass die Mannschaft soviel Charakter hat. Das hat sie mir bestätigt“, so Martin.

SV Westerndorf: Rott, Rohner, Raffeiner, Zubkov, Martinus, Wieland, Voß, Karavil, Hannappel, Drath, Albrich − Ostermeier, Kurtovic, Schober, Laanemaa, Breteau, Stix, Niesner.

Zuschauer: 250.

Tore: 1:0 Mair (3.), 2:0 Kubik (45.+4), 2:1 Breteau (90.+5).