Fußball

Der Wendepunkt war ziemlich klar: Das schnelle 1:1 nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff. Michael Jackl wurde nach einem Rückpass unter Druck gesetzt, konnte sich nur noch mit einem Foul weiterhelfen und verursachte so einen Elfmeter. Peter Niedermeier trat an und verwandelte sicher unten rechts, Jackl musste dazu die zehn Minuten danach vom Spielfeldrand aus zusehen.

Dabei lief für Westerndorf bis zur Pause alles nach Plan. Die Gäste agierten defensiv stabil und setzten Nadelstiche in Form von Kontern. Immer wieder sorgten Florian Wieland und Fabian Martinus über außen für Probleme. Die Taktik ging auf: Bereits in der elften Minute brachte Ender Karavil sein Team in Führung. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld setzte Torsten Voß Wieland im Strafraum in Szene. Der brachte die Kugel scharf vor das Tor, wo Karavil nur noch den Fuß hinhalten musste.

Doch nach dem Ausgleich war von Westerndorf nicht mehr viel zu sehen. Jackl und Co. Zogen sich zurück, nach vorne passierte kaum mehr etwas. Auch der SVO musste lange auf eine gefährliche Chance warten, doch irgendwann schlugen die Hausherren eiskalt zu: Christian Dirscherl bekam in der 77. Minute einen hohen Ball in den Strafraum serviert, kam vor Torwart Simon Rott an die Kugel und überlupfte ihn zum 2:1. Der dritte Treffer durch Andreas Niedermeier in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik, Westerndorf brachte auch in der Schlussphase keine Gefahr mehr zusammen.

SV Westerndorf: Rott, Karavil, Schlosser, Zubkov, Schober, Martinus, Wiekand, Jackl, Thomann, Voß, Laanemaa – Parstorfer, Kollmer, Niesner, Raffeiner.

Zuschauer: 150.

Tore: 0:1 Karavil (11.), 1:1 Niedermeier (47.), 2:1 Dirscherl (77.), 3:1 Niedermeier (90.+2).

Zum Lachen: 45 Minuten zeigt der SVW richtig disziplinierten Fußball.

Zum Weinen: 45 Minuten reichen nicht, der SVW kassiert zudem wieder drei Tore.

Der SVW-Held: Die Fans: Locker 50 Westerndorfer reisen bei fünf Grad am Dienstagabend nach Ostermünchen.

So schaut’s aus: Die Hinrunde ist vorbei, der SVW steht auf dem vorletzten Platz. Die Leistungen entsprechen dieser Platzierung sicher nicht, letztlich Zählen aber nur die Punkte – und das sind bisher einfach zu wenig.

Stimmen zum Spiel: Michael Maier, Trainer SVW: „Die erste Halbzeit war richtig gut. Wir müssen aber das zweite oder sogar das dritte Tor machen. Dann geht man aus der Kabine raus, vielleicht ein bisschen zu locker. Es zieht sich wie ein roter Faden durch, dass wir Gegentore nach individuellen Fehlern bekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir dann zu tief. Wir waren in der ersten Hälfte sehr diszipliniert und haben den Außenverteidiger, wie angedacht, gelockt, so dass er den Ball in das Zentrum spielen muss. Wir haben dann die Innenverteidigung und die Sechs zugestellt, so hatten wir viele Ballgewinne. Dann haben wir über das Zentrum gekontert. Uns gehen aber einfach wahnsinnig viele Spieler ab, es ist klar, dass man sowas nicht 90 Minuten durchhalten kann. Der Kader ist sehr schmal, das ist ein Problem. Es geht nur über das Team. Wir haben noch kein Spiel zu Null gespielt, aber viele Tore geschossen. Wenn wir kompakt stehen und Jeder gerne für den anderen läuft, kassiert man weniger Tore. Da müssen wir ansetzen. Der Plan war im Sommer etwas ganz anderes, aber wenn immer wieder neue Verletzte dazukommen, ist das schwierig.“