Diese Niederlage war definitiv nicht den Spielanteilen entsprechend, letztlich muss sich der SVW die Nullnummer aber selbst zusprechen. Griesstätt kam zwar immer wieder bis vor den Kasten von Simon Rott, die ganz gefährlichen Abschlüsse gab es aber nicht. Erst auf Einladung des SVW kamen die Gastgeber zum Torerfolg. Innenverteidiger Dominik Schloßer startete nach 76 Minuten beim Stand von 1:0 für sein Team in ein Abenteuer, das kurz nach der Mittellinie abrupt mit einem Ballverlust endete. Griesstätt konterte, Niklas Thomann und Rott wurden sich nicht einig, wer den Ball nehmen soll, und Korbinian Linner grätschte zum Ausgleich dazwischen. Allerdings war das noch nicht alles. In der Nachspielzeit ließ die SVW-Abwehr auf links gewähren, Andreas Suess bedankte sich und köpfte zum Siegtreffer ein.
Vom ersten bis zum letzten Pfiff hatte die Maier-Elf eigentlich alles im Griff. Spielbestimmend, immer wieder mit schönen Ballstafetten von hinten nach vorne - einzig die ganz große Torgefahr fehlte den Westerndorfern noch. Nur einmal schafften die Gäste es, die Überlegenheit in einen Treffer zu verwandeln. Der stark aufspielende Simon Fuchs erzielte nach 35 Minuten die Führung - für ihn war es der zweite Treffer in Folge. Eigentlich hätte auch dieser eine Einschuss für drei Punkte reichen müssen, am Ende fehlte dann einfach die Konzentration und die Abgeklärtheit. Schön spielen reicht halt nicht immer.
SV Westerndorf: Rott, Martinus, Jackl, Schloßer, Zubkov, Fuchs, Wieland, Plenk, Thomann, Laanemaa, Albrich – Rohner, Khamisa, Rosenberg, Sobol.
Zuschauer: 167.
Tore: 0:1 Fuchs (35.), 1:1 Linner (76.), 2:1 Suess (90.+2.).
Zum Lachen: Nichts!
Zum Weinen: Westerndorf muss den Platz als Sieger verlassen, bringt die Führung aber nicht über die Zeit.
Der SVW-Held: Die 2. Mannschaft: Nach dem Sieg in Heufeld fährt die 2. Mannschaft zur Unterstützung nach Griesstätt. So soll es ein, so sieht Vereinsliebe aus!
So schaut‘s aus: Die Leistung stimmt, das Ergebnis nicht! Die Niederlage selbst darf passieren, nur das „Wie“ macht Sorgen.
Die Stimmen zum Spiel:
Michael Maier, Trainer SVW: „Ich bin stocksauer! Ich habe ihnen mehrmals gesagt, dass wir keine leichtsinnigen Fehler machen dürfen, das haben wir aber zweimal. Wir haben den Gegner eingeladen, die machen selbst gar nichts. Die stehen tief und schlagen lange Bälle, wir haben das akzeptiert. Es war abzusehen, dass sie noch Chancen bekommen und die haben sie eiskalt gemacht. Ich bin nicht sauer, dass wir verloren haben, sondern wie wir verloren haben - das kotzt mich an. Wir haben super gespielt und hatten unsere Chancen. In der ersten Halbzeit noch mehr, in der zweiten Hälfte hätten wir öfter den Abschluss suchen müssen. Wir haben es einfach nicht mehr geschafft, uns bis zur Grundlinie durchzuspielen und die Chancen zu kreieren.“