Fußball

Dabei zeigte der SVW im Heimspiel gegen Bad Reichenhall eine Qualität, die schon in der Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde deutlich wurde: Westerndorf kann Rückstande! Obwohl die Gastgeber im Topspiel nach einem Treffer von Tillman Russegger bereits nach sechs Minuten zurück lagen, drehte die Franz-Pritzl-Elf die Partie spät und holte sich den Dreier.

Allerdings war es bis zur Erlösung ein langer Weg. Beide Teams taten sich auf dem Nassen Kunstrasen in Westerndorf schwer, viele Chancen kamen so nicht zustande. Wenn die Gastgeber in der ersten Hälfte gefährlich wurden, dann meist durch Freistöße von Julian Stix, doch der auffällige Mittelfeldspieler kam nicht zum Torerfolg. Auf der anderen Seite war bei jeder Toraktion Benedict Donaubauer involviert, doch auch er scheiterte einmal an Simon Rott und einmal an der eigenen Präzision.

Westerndorf stellte dann in der Halbzeit etwas um und kam mit viel Power aus der Kabine. Schon kurz nach der Pause hätte Luca Leupolz das Spiel ausgleichen können, doch die Gäste verteidigten die wenigen Chancen mit vollem Einsatz. Große Aufregung herrschte dann nach 63 Minuten, als Donaubauer aus der Distanz die Latte traf und ein Gäste-Stürmer beim Nachsetzen im Strafraum zu Fall kam – die Pfeife des Schiedsrichters blieb allerdings still. Es dauerte letztlich bis in die 76. Minute, ehe die Fans der Heimmannschaft erstmals jubeln durften: Nach einem Steckpass von Dmytro Zubkov schloss Leupolz von links ab, den Abpraller vollendete Marinus Jackl ins leere Tor. Doch Westerndorf wollte den Dreier und spielte weiter munter nach vorne. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit bewies dann Zubkov seine große Qualität und versenkte einen Freistoß aus 20 Metern perfekt im Kreuzeck – das Comeback war vollendet.

SV Westerndorf: Rott, Rohner, Karavil, Michael Jackl, Leupolz, Zubkov, Stix, Marinus Jackl, Thomann, Drath, Laanemaa – Plenk, Fuchs, Voß, Wieland.

Tore: 0:1 Russegger (6.), 1:1 Jackl (76.), 2:1 Zubkov (89.).

Zuschauer: 80.

Stimmen zum Spiel:

Franz Pritzl, Trainer SVW: „In der ersten Halbzeit waren wir nicht so präsent, da haben wir viele Zweikämpfe und Kopfballduelle verloren. Wir haben ein blödes Gegentor bekommen, bei dem wir dem Gegner dreimal den Ball schenken. Wir haben in der Pause gesagt, dass wir ruhig bleiben müssen. Wir haben dann etwas umgestellt und Michael Jackl in den Sturm gestellt. Ich habe zu meinem Co-Trainer gesagt, dass wenn wir weiter hinten liegen, wir in den letzten 20 Minuten Harakiri spielen und auf ein 4132 umstellen. Das ist dann genau aufgegangen. Die Mannschaft ist intakt und fit, aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdient gewonnen. Der Regen hat es schwierig gemacht. Es freut mich für die Mannschaft, die Entwicklung ist brutal."